FAHRRADVERLEIH

CONEGLIANO – VALDOBBIADENE

WALLFAHRTSKIRCHE SANTUARIO DELLA MADONNA DELLE GRAZIE

Fährt man von Colbertaldo di Vidor aus weiter nach San Giovanni und Valdobbiadene, gelangt man zur Wallfahrtskirche Santuario della Madonna delle Grazie, die mitten in den Hügeln links von der Via Grazie steht. Der Legende zufolge sollen sich einige Mönche 1346 bis 1353 vor der schwarzen Pest in die Hügel geflüchtet haben, nicht nur wegen der guten Luft, sondern auch um sich unter den Schutz der Maria zu stellen, deren Bild in einem Bildstock angebetet wurde. Dabei handelt es sich vermutlich um das heutige Fresko in der Kirche. Die Mönche und die anderen Menschen, die hier lebten, wurden von der schrecklichen Pest verschont.

VALDOBBIADENE

Valdobbiadene liegt am Fuße der bewaldeten Berge inmitten der Hügel mit ihren Weinbergen. Der Name der Stadt leitet sich von Duplavilis ab, bei denen es sich um zwei Nebenflüsse des Piave (Plavis) gehandelt haben könnte. Erste Erwähnung als organisierte religiöse Gemeinschaft findet Valdobbiadene in einem Dokument aus dem Jahr 1116, als der deutsche Kaiser Heinrich V auf Bitte und zum Schutz des Adels von Duplavilis die Grenzen des Gebietes festlegte, das rechtmäßiger Besitz der Bewohner von Duplavilis war. In den kommenden Jahrhunderten fiel Valdobbiadene nach den Feudalkämpfen unter die Herrschaft Venedigs. Mit dem Ende der Serenissima im Jahr 1797 trat Napoleon Venedig zusammen mit dem Veneto mit Unterzeichnung des Friedensvertrages von Campo Formio an Österreich ab. Nach der Annektierung durch das Italienische Reich begann die Bourgeoisie, zu der Kaufleute, Notare und Grundbesitzer zählten, im Gebiet von Valdobbiadene Paläste und Villen zu bauen, von denen heute noch viele erhalten sind, darunter Villa Piva, die Villa dei Cedri genannt wird und wo in jedem Herbst der Prosecco gefeiert wird, Villa Barberina Arten Viansson und Villa Barbon Bennicelli im Ortsteil San Vito.

Im Ersten Weltkrieg wurde das heutige Rathaus vom österreichischen Oberkommando besetzt und das Gebiet war Ziel schwerer Bombardierungen. Mit dem Wiederaufbau nach Ende des Zweiten Weltkriegs begann sich der Weinbau auszubreiten. Seinen Erfolg verdankt der Prosecco von Valdobbiadene der Arbeit der Winzer und dem Wissen der Weinbauschule „G.B. Cerletti“ in Conegliano. Mit dem Bau des Doms auf der Piazza in Valdobbiadene wurde 1798 begonnen und 1816 wurde der Dom geweiht. Die sehr schöne Vorhalle des Doms mit dorischen Säulen in klassizistischem Stil harmoniert mit dem Glockenturm, der 1767 erbaut wurde. Sehenswert ist der großartige barocke Altar im Dom, der aus Carrara-Marmor besteht, mit Intarsien aus antikem grünem Marmor aus Afrika. Sehr schön ist auch die Altartafel, die Mariä Himmelfahrt zeigt und von Francesco da Conegliano stammt, genannt „der Beccaruzzi“, und die Altartafel der Hl. Rocco und Sebastiano mit Jungfrau und Engel des Malers Paris Bordon aus dem 16. Jahrhundert. Über dem Eingangsportal im Dom befindet sich ein Werk von Ridolfi aus dem 16. Jahrhundert, auf dem das Streitgespräch Jesu mit den Gelehrten im Tempel zu sehen ist.

1540 wurde Pietro Bembo, der humanistische Gelehrte und Schöpfer der italienischen Sprache, wie sie noch heute gesprochen wird, Erzpriester der Domkirche. Bembo wurde 1539 zum Kardinal proklamiert und empfing im Alter von 69 Jahren die Priesterweihe. An der Straße nach Fener befindet sich die Kirche S. Gregorio il Grande, die dem im Jahr 604 verstorbenen benediktinischen Papst geweiht ist. Die Kirche wurde von den Benediktinermönchen der Abtei S. Bona (Vidor) erbaut, die hier Land besaßen. Die erste, sehr kleine Kirche von Anfang des 13. Jahrhunderts ist in der Kapelle an der Ostseite der Kirche erhalten geblieben. Nachdem die Kirche lange Zeit dem Verfall überlassen worden war, wurde Sie Anfang des 17. Jahrhunderts wieder aufgebaut und bis 1769 von den Kapuzinermönchen genutzt.

Die Piazza in Valdobbiadene wird von der Kirche S. Floriano beherrscht, die zum ersten Mal in einem Testament aus dem Jahr 1424 erwähnt wird. 1724 wurde die Kirche komplett umgebaut und mit einem Glockenturm ergänzt, der gleichzeitig als Leuchtturm genutzt wurde. Nach den Zerstörungen durch die Bombardierungen in den Kriegsjahren 1917-1918 wurde die Kirche wieder aufgebaut und vergrößert und der Platz vor der Kirche angelegt, von wo aus meinen einen wundervollen Blick auf Valdobbiadene hat. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kapelle im Westen hinzugefügt, um ein Gelübde zu erfüllen.

Fährt man weiter auf der Straße Richtung Vittorio Veneto, kommt man in den Ortsteil San Pietro di Barbozza mit seinen charakteristischen, kleinen Gehöften mit Innenhof. Die malerische Ortschaft ist von Kastanienwäldern umgeben, die sich mit sonnenbeschienen Wiesen und tiefen Tälern abwechseln.

An der Via Cal Vecchia del Col steht ein Bildstock, der dem Heiligen Giovanni Battista (Johannes dem Täufer) geweiht ist und S. Giovanni delle Cavallette genannt wird. Dieser Bildstock wurde errichtet, um die Heuschreckenplage zu beenden, die 1680 zu Hungersnöten führte. Bei den Restaurationsarbeiten 1993 wurde ein kostbares Fresko freigelegt, das die Madonna mit Kind zwischen dem Hl. Johannes dem Täufer und dem Hl. Petrus zeigt und dem Maler Marco da Mel zugeschrieben wird, Sohn von Antonio Rosso, der der Legende nach der erste Lehrer des großen Tizian gewesen sein soll.

In San Pietro di Barbozza befindet sich im Weinkeller der Casa Brunoro der Sitz der 1945 gegründeten Confraternita del Prosecco. Den Vorsitz dieser Bruderschaft, zu der Gelehrte, Winzer und andere Mitglieder gehörten, die sich alle mit Weinbau befassten, führte der Großmeister. Die lateinische Inschrift „hac ad cellam vinariam descensus/cave ne incertus ascendas“ mahnt: Wer diese Stufen sicher hinabsteigt, der soll darauf achten, dass er sie nicht torkelnd wieder hinaufsteigt.

An der Straße Barbozza liegt die Kapelle S.S. Vittore e Corona, die bereits 1488 Erwähnung findet. An der Fassade sind noch Überreste einer Kreuzabnahme zu sehen, die der Schule von Giotto zugeschrieben wird. Im Jahr 1503 wohnte ein gewisser Giovanni Gatto in der Nähe der Kirche. Da der Klang der Glocken der Kirche S. Pietro nicht bis hier zu hören waren, erteilte ihm der Bischof die Erlaubnis, eine Glocke an einem geeigneten Ort aufzuhängen, um morgens das Ave Maria zu beten und abends das Abendgebet der Heiligen Jungfrau Maria zu sprechen.

Etwas weiter an der gleichen Straße liegt die Kapelle S. Antonio da Padova, die 1797 auf Anweisung der Familie Geronazzo, genannt Noni, erbaut wurde, im gleichen Jahr, in dem auch die Republik Venedig ihr Ende fand. Die Kirche wurde restauriert und mit Buntglasfenstern und einer Sonnenuhr verschönert, die von Bepi Mionetto stammt und die bäuerlichen Arbeiten zeigt. Auf der linken Seite kurz hinter der Kapelle des Hl. Antonius ist das Gehöft Corte Geronazzo zu sehen, mit einem interessanten Portikus mit korinthischen Säulen. An der Fassade des Hauptgebäudes kann eine Sonnenuhr bewundert werden, die 1775 vom ortsansässigen Maler Pietro Mora gemalt wurde, was die Inschrift über der Sonnenuhr belegt.

Folgt man der Straße rechts, kommt man zur Einsiedelei Eremo di Sant’Alberto. In dieser antiken Kultstätte findet noch heute während des Erntedank-Bittgangs die Segnung des Wassers statt.
Erste historische Erwähnung findet die Einsiedelei im Jahr 1488, als der Bischoff Barozzi das Zelebrieren der Heiligen Messe in dem einsturzgefährdeten Gebäude verbot, das später dann als Stall genutzt wurde.
Im Jahr 1706 wurde das Gebäude vom Einsiedlermönch Giuseppe Pilla restauriert, der auch seine eigene Grabtafel vorbereitete, die in der Kapelle noch heute zu sehen ist. 1864 wurden der Chor und der Glockenturm angebaut. Die Glocke hat den Krieg überdauert und schlägt noch heute im Turm. Das Haus der Eremiten neben der Kirche wurde restauriert und dient heute als Unterkunft.

DIE OSTERIA SENZ’OSTE

Die Osteria senz’Oste, wörtlich übersetzt die „Wirtschaft ohne Wirt“, ist ein „magischer“ Ort in den wundervollen Hügeln der Gemeinde Valdobbiadene (TV). Ein Ort, den man intensiv „erleben“ muss, von wo aus man die in allen Jahreszeiten und zu jeder Tageszeit zauberhafte Landschaft bewundern kann und wo man einfaches Essen hervorragender Qualität bekommt.

Wie der Name schon sagt, gibt es in dieser Wirtschaft keinen Wirt. Wer die Wirtschaft besucht, bedient sich selbst und nimmt sich das, was er möchte, aus den Regalen, Schränken und Kühlschränken. Bevor man geht, schaut man auf der Preisliste nach und bezahlt, was man gegessen und getrunken hat. Das Geld kommt in eine Sparbüchse, die als Kasse dient.

DIE TÜRME VON CREDAZZO – FARRA DI SOLIGO

An der Straße nach Conegliano sind zwischen Farra und Col San Martino die Türme von Credazzo zu sehen. Sie sind die Überreste der Burg von Credazzo. Der Name der Burg leitet sich von „credaz“ ab, also „creta“, was auf Deutsch „Ton“ heißt und sich vermutlich auf den Tonboden der umliegenden Hügel bezieht. Die Burg gehörte ab dem 10. Jahrhundert zum Lehnsgut der Collalto, wurde im 13. Jahrhundert erweitert und mit Sicherheit auf den Ruinen antiker Gebäude erbaut, die bei den Invasionen durch die Langobarden, die Hunnen und die Ungarn zerstört wurden. Das belegt auch der Name der Stadt Farra, bei dem es sich um einen langobardischen Ortsnamen handelt. Das erste Dokument, in dem Credazzo erwähnt wird, geht auf die Zeit vor 1233 zurück, als sich die Burg im Besitz der Familie Da Camino befand und den Mittelpunkt eines kleinen Lehens bildete, zu dem auch das Gehöft Credazzo (die antike Villa Credacii) und die schöne Kirche San Vigilio gehörten. Die Kirche wurde in der Zeit vom 11. bis 12. Jahrhundert in sehr schöner Lage mit großartigem Ausblick erbaut und später San Vigilio geweiht. Im 15. Jahrhundert wurde die Kirche vergrößert und der Innenraum mit sehr schönen Fresken ausgeschmückt. Im 16. Jahrhundert kamen dann die Apsis und der Glockenturm dazu.

FOLLINA

Die Abtei Santa Maria in Follina der Zisterzienser ist einer der schönsten Klosterkomplexe in Venetien. 1146 begannen einige Zisteriensermönche auf Anweisung von San Bernardo da Chiaravalle damit, die Abtei auf den Überresten eines Benediktinerklosters zu errichten. Ursprünglich wurde die Abtei als Sanavalle bezeichnet, was sich vom Namen des Tals „Valsana“ ableitet, oder als Abtei von Follina. Die heutige Basilika weist den typischen Grundriss eines lateinischen Kreuzes auf, mit nach Westen gewandter Fassade und nach Osten gewandter Apsis, entsprechend der Symbologie der Zisterzienser. In der Basilika befinden sich sehenswerte Kunstwerke, darunter die hölzerne Altartafel in klassizistischem Stil, die 1921von venezianischen Meistern angefertigt wurde und eine perfekte Kopie der Originaltafel aus der Kirche S. Zaccaria in Venedig ist, die Statue der Madonna del Sacro Calice aus Sandstein, die vermutlich nubischer Herkunft ist und aus dem 6. Jahrhundert stammt, das Fresko „Madonna mit Kind und Heiligen“ (1527) von Francesco da Milano und ein sehr schönes hölzernes Kruzifix aus dem Barock.

Der großartige Kreuzgang, der noch aus der Zeit vor Erbauung der Basilika stammt, ist perfekt erhalten und wurde 1268 fertiggestellt, als sich die Zisterziensermönche im Kloster niederließen. Auf einer Tafel stehen in gotischen Buchstaben Datum und Name der Erbauer des Kreuzganges (die Mönche Arnaldo und Andrea und die Magister und Bauherren Zardino und Armano). Die wichtigsten Räume der Abtei gehen auf den Kreuzgang, darunter der Kapitelsaal, das Refektorium, die Bibliothek und das Parlatorium. In der Mitte des Kreuzgangs steht der traditionelle, aus Stein gehauene Brunnen. Die Säulen des Kreuzgangs sind sehr vielfältig gestaltet, sie sind verdreht, geglättet, glatt, gewellt, Papyrussäulen oder Säulen, die mit Lotusblüten dekoriert sind, die Kapitelle sind geometrisch, naturalistisch oder symbolisch. Der Glockenturm in romanischem Stil mit quadratischem Grundriss ist das älteste Bauwerk des Klosterkomplexes. Sehr schön sind auch der kleine Kreuzgang dell’Abate und die Loggia aus dem 16. Jahrhundert. Nachdem das Kloster 1448 den Zisterziensern entzogen wurde, wurde es Kommende und unterstand verschiedenen Kommendataräbten, darunter einigen berühmten Persönlichkeiten wie Pietro Barbo (1455), der später Papst Paulus II wurde, und San Carlo Borromeo (1560). Im Jahr 1578 ging die Abtei an die Kamaldulensermönche über, bis sie ihnen 1771 wieder entzogen wurde. Die heutige Basilika wurde von 1308 bis 1338 erbaut und am 10. Oktober 1474 Mariä Verkündigung geweiht.

CISON

Cison wurde von den Römern als Feldlager gegründet. Im Jahr 1146 kamen die Zisterziensermönche in das Tal, legten die Sümpfe trocken und begannen mit der Verarbeitung von Wolle. Im Jahr 1236 gehörte Ciso der Familie Da Camino, die ihre Burgen, darunter auch die Burg in Cison, unter den Schutz von Kaiser Friedrich II stellten und dessen Verweser Ezzelino Da Romano Treue schworen. 1436 überschrieb die Republik Venedig die Burg und die Grafschaft Valmareno als Schenkung dem Condottiere Erasmus Da Narni, genannt Gattamelata, und Brandolino da Bagnacavallo, der drei Jahre später den Anteil Gattamelatas für dreitausend Dukaten erwarb. Mit dem Fall der Serenissima 1797, für den Napoleon verantwortlich war, verloren die Grafen Brandolini die Grafschaft Valmareno.

In der historischen Altstadt von Cison stehen an der Piazza Roma der Palazzo Barbi, eine Venetische Villa, in der sich heute die Stadtverwaltung befindet, und eine Loggia, die Mitte des 17. Jahrhunderts als Gerichtshof erbaut wurde und die heute als Theater dient. Die erzpriesterliche Kirche Santa Maria Assunta ist ein kleines Juwel aus dem 18. Jahrhundert mit doppelter Fassade. Im einschiffigen Kircheninnenraum befinden sich an der zentralen Wand hinter dem Altar eine Mariä Himmelfahrt von Egidio Dall’Oglio (1753) und eine kostbare Orgel von Gaetano Callido aus dem Jahr 1779. Sehr sehenswert sind die Engelskulpturen am Altar und die Gemälde aus dem 18. Jahrhundert, die von einem Schüler Piazzettas stammen. Mit ihren verschiedenen Venetischen Palästen ist die Piazza ausgesprochen schön. Fast alle Fensterläden der Häuser in der Altstadt sind rot (Brandolini-Rot) oder braun. Die malerischen Straßen in der Altstadt laden zu einem Spaziergang ein, wie die Calata mit ihren mörtellosen Steinmauern, die ein Abschnitt der antiken Römerstraße Claudia Augusta Altinate ist.

Folgt man einer Nebenstraße entlang des Flüsschens Rujo, gelangt man in den Wald „Bosco delle Penne Mozze“. Diese Gedenkstätte wurde am 8. Oktober 1972 eröffnet und umfasst ein 16.000 Quadratmeter großes Gelände. Hier erinnern ein Baum und eine Stele an jeden gefallenen Gebirgsjäger, der in der Provinz von Treviso geboren wurde. An die Gebirgsjäger, die im Krieg für ihr Vaterland gefallen sind, erinnern die gepflanzten Bäume, die Wegen, die den „Medaglie d’Oro Alpine Trevigiane“ gewidmet sind, und die über 2000, vom Meister Simon Benetton angefertigten Stelen. Seit 2001 stehen im „Bosco“ auch Gedenktafeln von Gebirgsjägern aus anderen Provinzen und der „Bosco“ ist zu einer Gedenkstätte für Gebirgsjäger aus ganz Italien geworden. Bei einem Spaziergang durch den Wald am Fluss Rujo entlang trifft man auf alte Mühlen und andere Wasserschutzbauten.

DAS SCHLOSS „CASTELLO BRANDOLINI D’ADDA“

Das Schloss Castello Brandolini d’Adda, das auch als Castel Brando genannt wird, dominiert Cison von seiner malerischen Lage hoch oben auf dem Hügel. Die Festung aus dem 12. Jahrhundert umfasst verschiedene Gebäude, die aus unterschiedlichen Epochen stammen. Das Schloss befand sich 500 Jahre im Besitz der Familie Brandolini, die zahlreiche Umbau- und Ausbauarbeiten am Schloss durchführten.
Graf Antonio Maria Brandolini, der 1530 verstarb, ist die elegante Fassade mit den in doppelter Reihe angeordneten Zwillings- und Drillingsfenstern und die Gestaltung des Parks mit Brunnen zu verdanken. Das Theater wurde dagegen erst im Jahr 1683 erbaut. Im 18. Jahrhundert ließ der Architekt Ottavio Scotti einen imposanten Treppenaufgang, Säle und Salons bauen, die mit kostbaren Dekorationen verziert sind, und schuf die Anordnung der Privaträume und der Räume für die Gäste und die Dienerschaft, sowie die Ställe, die Orangerie, die Unterkünfte für die Garnison, die Schuppen für die Kutschen und die Lagerräume.
Später wurde dann die Kapelle San Martino auf den Überresten einer antiken Kapelle aus dem Mittelalter errichtet, die reich mit Stuckarbeiten und Fresken des Malers Egidio Dall’Oglio aus Cison verziert ist, einem Schüler Piazzettas. Im ersten Weltkrieg wurde das Schloss in ein Militärkrankenhaus umfunktioniert und durch einen Brand stark beschädigt. Nach den Restaurierungsarbeiten wurde das Schloss 1929 wieder zum Familiensitz. 1959 wurde das Schloss von den Brandolini verkauft und ging in den Besitz der Ordensgemeinschaft der Salesianer über, die es zu einem kulturellen und spirituellen Zentrum machten. Heute ist Castel Brando ein Luxushotel.

S.PIETRO DI FELETTO

Die Gemeinde S. Pietro di Feletto liegt in den Hügeln im Hinterland von Conegliano, direkt an der „Strada del Prosecco“, die in Conegliano ihren Ausgang nimmt.

Die Pfarrkirche S. Pietro aus der Zeit der Langobarden wurde um die erste Jahrtausendwende erbaut. Der isoliert stehende Glockenturm mit Giebel stammt aus dem 16. Jahrhundert und ist in romanischem Stil erbaut. Der große Portikus vor der Kirche ist mit Fresken geschmückt, darunter der berühmte „Cristo della Domenica“ und das Fresko, das die Madonna mit Kind und Heiligen zeigt. Auf dem Bild trinkt das Jesuskind Milch aus einer Blase, was zur damaligen Zeit in der armen Bevölkerung vermutlich üblich war. Die drei schmalen Schiffe im Innenraum der Kirche sind von Spitzbögen unterteilt, die auf großen, rechteckigen Säulen ruhen. Der hintere Bereich der Kirche wird von eine halbrunden Apsis eingenommen, deren Wände mehrmals übermalt worden sind. Die Wände des Mittelschiffs sind komplett Fresken geschmückt, die von verschiedenen Malern in der Zeit vom 13. bis 15. Jahrhundert ausgeführt worden sind. An der linken Wand befinden sich dagegen Fresken aus dem 13. und 14. Jahrhundert, die eindeutig vom byzantinischen Stil beeinflusst sind und auf denen der Hl. Petrus, die Kreuzigung und die Geschichte von Christi Geburt zu sehen sind. Sehr sehenswert ist die Figur des Hl. Christophorus, die unvollendet geblieben ist. Die Taufkapelle zeigt schöne Fresken vom Ende des 15. Jahrhunderts, auf denen das Leben und das Martyrium des Hl. Sebastian dargestellt sind. Die Halbkuppel der Apsis ist mit einem Fresko von Christus Pantokrator geschmückt, dem Allherscher. Der Hochaltar stammt aus dem Barock.

Das kostbare Fresko mahnt die Gläubigen, dass am Sonntag nicht gearbeitet wird. Wer am Tag des Herrn arbeitet, schlägt Christus, der aus den Wunden blutet, die ihm mit den Werkzeugen zugefügt wurden. Das Fresko zeigt die Werkzeuge und Arbeiten der damaligen Zeit.

Über dem Kirchenportal befindet sich ein Fresko, das die Madonna mit Kind, die Heiligen S. Antonio Abate und S. Giacomo und einen Bischof zeigt.

Auf der linken Seite der Heilige S. Antonio Abate und die „Madonna del Latte“, die dem Jesuskind Milch gibt.

VITTORIO VENETO

Vittorio Veneto wurde am 27. September 1866 gegründet, als sich die beiden Gemeinden Ceneda und Serravalle zusammenschlossen. Ihren Name erhielt die Stadt zu Ehren von Vittorio Emanuele, dem ersten König Italiens. Den Namenszusatz „Veneto“ erhielt die Stadt nach dem Krieg, der die Feindseligkeiten zwischen Italien und Österreich Ende des Ersten Weltkriegs beendete. Auch heute ist immer noch spürbar, dass es sich früher einmal um zwei Städte handelte.
Interessant ist der Duomo di Serravalle, der Santa Maria Nova geweiht ist. Der Dom wurde im 14. Jahrhundert erbaut und dann 1776 neu errichtet. Im Dom befindet sich eine Altartafel von Tiziano Vecellio, die Maria auf dem Thron mit Kind in Herrlichkeit und die Heiligen S. Andrea und S. Pietro zeigt. In der Kirche San Giovanni Battista aus dem 14. Jahrhundert sind Fresken aus dem 15. Jahrhundert erhalten geblieben, darunter vier von Francesco Frigimelica dem Alten bemalte Orgel-Flügel und die Taufe Christi, die von Francesco da Milano stammt.
Die Kirche Santa Giustina stammt aus dem Jahr 1227 und gehörte einst zur Abtei von Follina, die später an die Benediktinermönche von Padua ging. Die Kirche ist ein Nationaldenkmal und wurde Ende des 16. Jahrhunderts komplett restauriert. In der Kirche befindet sich eine sehr schöne Grabstätte von Rizzardo III, dem letzten Signore von Serravalle, bevor die Stadt von den Venezianern übernommen wurde.
Die Kirche San Lorenzo dei Battuti aus dem 15. Jahrhundert ist ein echtes Kleinod, das 2015 vom Touring Club Italiano in die Liste der verborgenen Schätze Italiens aufgenommen wurde. Die kleine Kirche grenzt auf der einen Seite an die Scuola dei Battuti und auf der anderen an den Uhrenturm. Der Innenraum ist vollständig mit Fresken geschmückt, die Anfang des 15. Jahrhundert von verschiedenen Künstlern ausgeführt worden sind und der so genannten „religiösen gotischen Malerei“ zugeordnet werden können. Es ist die älteste Kirche von Vittorio Veneto, die bis zum Bau des Doms Pfarrkirche war. Erstmals erwähnt wird die Kirche 1224. Sie wurde im romanischen Stil neu errichtet und 1303 sowie 1486 erneut geweiht. Die sehr schönen Dekorationen in der Kirche stammen aus dem 15. und 16. Jahrhundert und wurden von den lokalen Künstlern Antonio Zago und Iseppo da Cividale sowie von Francensco da Milano ausgeführt.
Die Wallfahrtskirche Santuario di Santa Augusta an den Hängen des Monte Marcantone, in der die Reliquien der Heiligen Augusta, Schutzherrin von Serravalle aufbewahrt werden, ist seit Jahrhunderten Ziel zahlreicher Pilger.
Die Piazza Marcantonio Flaminio ist nach dem berühmten Humanisten von Serravalle benannt und das Ergebnis einer Umgestaltung im 16. Jahrhundert und weiterer Umbauarbeiten im 19. Jahrhundert. Die Piazza weist eine regelmäßige Form auf und ist mit Istrischem Stein gepflastert. An der Piazza stehen Paläste aus der Renaissance, darunter der Palazzo della Comunità (oder Loggia di Serravalle), antiker Sitz der Stadtregierung, der Mitte des 15. Jahrhunderts erbaut wurde. Hier befindet sich heute das Museum „del Cenedese“ mit Fundstücken aus der Römerzeit und dem Mittelalter.
In den Straßen von Serravalle kann man zahlreiche Jahrhunderte alte Fassaden bewundern, die eine große historische und architektonische Bedeutung haben.

Die Ostseite der Piazza Flaminio mit dem Torre Civica und dem Palazzo della Comunità rechts.

Palazzo Minucci, später als Palazzo De Carlo bezeichnet. Detailansicht der Fassade. Sehenswert ist das Kriegsmuseum, das den Besuchern die Zeugnisse des Ersten Weltkriegs, der hier in Vittorio Veneto sein Ende fand, in den verschiedenen Abteilungen (Schützengraben, Waffenkammer, Besetzung, vom Krieg zum Mythos) mit moderner Technologie nahe bringt.

SCUOLA DI ENOLOGIA DI CONEGLIANO

Nach über einem Jahrhundert des Anbaus auf den Hügeln von Conegliano-Valdobbiadene beginnt Mitte des 19. Jahrhunderts das moderne Abenteuer einer Rebsorte und eines Weins, der in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einer Berühmtheit wurde.

Die Weinproduzenten haben mit der Gründung der Weinbauschule und des Forschungsinstituts entscheidend zu diesem Erfolg beigetragen. Die Weinbauschule in Conegliano wurde 1876 von Giovanni Battista Cerletti gegründet. Die entscheidenden Impulse für die Gründung der Weinbauschule hat der Chemiker und Önologe Antonio Carpenè gegeben. Die Weinbauschule hatte einen sehr großen Einfluss auf die Entwicklung des Weinbaus im Gebiet von Conegliano und in ganz Italien, was auch den hervorragenden Dozenten mit internationalem Ruf wie Arturo Marescalchi (Untersekretär für Landwirtschaft in Italien), Giovanni Dalmasso (Leiter der Universität für Agrarwissenschaften in Turin) und Luigi Manzoni (Verantwortlicher für die Zucht der berühmten Rebenkreuzungen) zu verdanken ist.

Durch den Ersten Weltkrieg und das Aufkommen der ersten Rebkrankheiten (Mehltau, Reblaus, Falscher Mehltau) war der Weinbau im Gebiet von Treviso stark in Mitleidenschaft gezogen. Die schwierige Situation gab den Ausschlag dafür, dass sich Dozenten und Weinproduzenten für die Gründung einer neuen Einrichtung einsetzten, in der wissenschaftliche Forschung betrieben werden sollte. Das führte 1923 zur Gründung des „Istituto Sperimentale di Viticoltura ed Enologia“. Erster Leiter des Forschungsinstituts war Giovanni Dalmassio, der das Institut zusammen mit Italo Cosmo, dem Züchter des Prosecco-Klons, und Giuseppe Dall’Olio führte. Der Weinbauschule und dem Forschungsinstitut ist es zu verdanken, dass es dem Bezirk von Conegliano und Valdobbiadene nach dem Zweiten Weltkrieg gelang, sein Potential in vollem Umfang zu entfalten.

In dieser Zeit organisierten sich einige der angesehensten Wein- und Schaumweinproduzenten von Valdobbiadene, um den Weinbau in den Hügeln zu schützen und aufzuwerten und sich mit der aufkommenden Notwendigkeit zu befassen, die rechtlichen Aspekte des Weinbaus und der Önologie im Hinblick auf eine Verbesserung der Qualität und den Schutz der Eigenart und der Eigenschaften des Prosecco zu definieren. Am 7. Juni 1962 wurde daraufhin die Genossenschaft für den Schutz des Prosecco-Weins in Conegliano und Valdobbiadene gegründet. Diese Initiative zum Schutz und zur Förderung des Prosecco zeigte praktisch sofort eine große Wirkung und bereits 1963 wurde Valdobbiadene durch die jährlich in der „Villa dei Cedri“ in Valdobbiadene stattfindende „Mostra Nazionale degli Spumanti“ zur offiziellen Hauptstadt des Prosecco und des italienischen Schaumweins.

1969 wurde das Engagement der Weinproduzenten von einem weiteren Erfolg gekrönt, als der Prosecco das Qualitätssiegel „Denominazione di Origine“ (Prosecco DOC aus Conegliano und Valdobbiadene) erhielt. In den vergangenen Jahren ist der Prosecco zum gefragtesten Weißwein in Italien und in der ganzen Welt geworden.

Dieser großartige Erfolg und die Beharrlichkeit und Professionalität der Weinproduzenten haben dazu geführt, dass der Prosecco schließlich mit dem hochwertigen und angesehenen Qualitätssiegel „Denominazione di Origine Controllata e Garantita“ ausgezeichnet wurde und sich seit dem 1. April 2010 mit Fug und Recht als „Conegliano Valdobbiadene DOCG Prosecco Superiore“ bezeichnen darf. Mit der Gründung der „Società Enologica“ 1968 in Conegliano begannen die Forschung und die Auswahl der verschiedenen Proseccoarten, die bereits in den Hügeln von Conegliano und Valdobbiadene angebaut wurden.

CONEGLIANO

In Conegliano sind viele historische religiöse Bauwerke erhalten geblieben:

  • Der Dom weist eine charakteristische Fassade mit eleganten Spitzbögen der Scuola dei Battuti und kostbaren Fresken von Pozzoserrato auf, die neben der Fassade auch den Kircheninnenraum ausschmücken. Sehenswert im Dom ist die Altartafel von Conegliano aus dem Jahr 1492 hinter dem Hochaltar, bei der es sich um das einzige Kunstwerk Cimas handelt, das in seiner Geburtsstadt zu sehen ist. Sehr schön ist auch die Leinwand von Palma il Giovane über dem Kirchenportal, auf der die Bekehrung der Hl. Katharina durch einen Eremiten zu sehen ist.
    Die Kirche von San Martino aus dem 17. Jahrhundert war einst Sitz der Dominikaner und gehört zu den bemerkenswertesten Beispielen der religiösen Architektur in Conegliano.
    Die Kirche von Sant’Orsola aus dem 12. Jahrhundert ist eine kleine Kirche neben der Burg.
    Die Kirche von Santi Rocco e Domenico aus dem 17. Jahrhundert steht in der Stadtmitte und weist eine imposante Fassade aus dem 20. Jahrhundert auf.
    Die mittelalterliche Altstadt von Conegliano liegt am Fuße des Colle di Giano an der Via XX Settembre in der antiken Contrada Granda. Oben auf dem Hügel stehen die Überreste der mittelalterlichen Burg, in der das Städtische Museum untergebracht ist.

DIE BURG „CASTELLO DI SAN SALVATORE“

Die Burg Castello di San Salvatore dominiert die Ortschaft Susegana von ihrer erhabenen Position aus. Die Geschichte der Burg ist eng mit dem Schicksal seiner Besitzer verbunden, der Adelsfamilie Collalto, die im Jahr 1312 von Kaiser Heinrich VII für sich und ihre Nachkommen die Gerichtsbarkeit über die Grafschaften von Collalto und San Salvatore erhielt. Die Burg mit typischer, spätmittelalterlicher Architektur wurde 1917 bis 1918 stark beschädigt, als das Gebiet nach der Schlacht von Karfeit von den Österreichern und den Deutschen besetzt wurde und sich die Kriegsfront am Fluss Piave befand.

PORTOBUFFOLÈ

Portobuffolè, das von den Römers „Septimum de Liquentia“ genannt wurde (sieben Meilen von Oderzo entfernt und in einer Flussbiegung des Livenza gelegen), verdankt seinen heutigen Namen dem mittelalterlichen lateinischen Begriff „bova“, der „Kanal“ bedeutet, oder den „bufaline“, bei denen es sich um Boote handelt, mit denen Waren auf dem Fluss transportiert wurden. Um das Jahr 1300 herum ließ sich Gaia Da Camino in Portobuffolè nieder, die von Dante im 16. Gesang des Purgatorio (Der Läuterungsberg) in der Göttlichen Komödie als Tochter von Gherardo, Stadtherr (Signore) von Treviso, verewigt worden ist.

Gaia war mit Tolberto da Camino vermählt, der 1307 Stadtherr (Signore) von Portobuffolè wurde. Nach dem Tod Gaias im Jahr 1311 begab sich die zweite Gattin Tolbertos nach Venedig und ersuchte den Dogen Dandolo um Schutz. Sie kehrte erst 1336 in die Burg zurück, kurz bevor Portobuffolè 1339 an die Republik Venedig fiel. Nach dem Niedergang der Serenissima im Jahr 1797 fiel auch Portobuffolè unter französische Herrschaft, um dann 1815 zusammen mit dem gesamten Venetien an die Österreicher überzugehen. Am 15. Juli 1866 zog der erste Trupp italienischer Soldaten in die Stadt ein und im Ersten Weltkrieg wurde 1918 die Porta Trevisana von den österreichisch-ungarischen Truppen auf ihrem Rückzug zerstört.

Die zentrale Piazza von Portobuffolè ist durch sehr schöne historische Palazzi geprägt, darunter Cà Soler mit einer imposanten Fassade, die einst auf den heute zugeschütteten Kanal zeigte, und ein weiterer Palazzo mit Überresten von Fresken, die Pordenone zugeschrieben werden. Von der Piazza aus gelangt man zu dem Palazzo, in dem Gaia Da Camino bis zu ihrem Tod im Jahr 1311 gelebt hat. Die Fassade weist sehr schöne Zwillingsfenster mit zierlichen und eleganten Säulen auf, deren Kapitelle mit Lotosblüten verziert sind. Die Fresken, die im ersten Stock des Gebäudes erhalten geblieben sind, zeigen Szenen aus dem höfischen Leben und Minnesänger. Die Innenräume der Casa Gaia sind mit Fresken geschmückt, die einen Fürsten und seinen Diener zeigen, der gebeugt unter der Last eines Buchs geht, sowie sechs junge Krieger in reich verzierter Rüstung. Zu sehen ist auch eine Burg, bei der es sich vermutlich um die Burg von Portobuffolè handelt, und zwei Personen, die nur grob skizziert sind und wahrscheinlich den Hausherrn Tolberto und seine Gemahlin Gaia darstellen. Im zweiten Stock sind auf den Fresken befestigte Städte, Zugbrücken, Türme, Paläste und Pagen im Gespräch dargestellt. Von den ehemals sieben Türmen der Burg von Portobuffolè ist nur der Torre Comunale aus dem 10. Jahrhundert erhalten geblieben, ein 28 m hohes Bauwerk aus Ziegelsteinen. Im Uhrturm befand sich das Loch, durch das die verurteilten Verbrecher in das darunter liegende Gefängnis hinabgelassen wurden. Das Gebäude am Fuße des Turms war einst der Palazzo del Governo und trägt noch heute die Inschrift „Erbaut auf den Fundamenten am 9. März 1187“. Über der Tür des im 16. Jahrhundert von den Venezianern gegründeten Pfandhauses „Monte di Pietà“ befindet sich ein seltenes Beispiel für den furchterregenden Löwen „Leon in moeca“, der in Kriegszeiten dargestellt wurde. Der Markuslöwe dominiert auch die Piazza Maggiore, an der sich die Gebäude der Stadtverwaltung und die Paläste der bedeutendsten Familien befanden. Die Casa Comunale hat eine sehr schöne, geräumige Loggia, elegante, ovale Fenster und einen großen Salon, der als „fontego“ bezeichnet wurde und in dem das Getreide und das Salz gelagert wurden, die in die verschiedenen Teile Venetiens gebracht wurden. Im 1559 geweihten Dom sind ein sehenswertes hölzernes Kruzifix aus dem 15. Jahrhundert der Scuola Tedesca und eine großartige Orgel der Casa Callido aus Venedig mit 472 Orgelpfeifen aus Zink und Zinn zu sehen, die im Jahr 1780 über 4000 Venetische Goldlire gekostet hat. Bei den Restaurierungsarbeiten des ehemaligen Hauses des Erzpriesters der Synagoge neben dem Dom wurde ein Stein mit einem hebräischen siebenarmigen Leuchter und einigen Buchstaben des Alphabets gefunden. Von der Piazza aus gelangt man zum „Toresin“ und zur Porta Friuli, wo der Markuslöwe über dem Außenbogen „die Rechte und Pflichten des Menschen und Bürgers“ preist, ein Zeugnis der französischen Revolution. Die Brücke „Ponte Friuli“, die 1780 aus Backstein errichtet wurde und die vormalige Zugbrücke aus Holz ersetzte, weist zwei große Bögen auf, flankiert von sechs eleganten Balkonen. Einst floss hier unter der Brücke der Fluss Livenza.

Testi a cura di prof.ssa Giuseppina Barbata