KULTURELLE ROUTE

DIE HÜGEL VON ASOLO

MASER

Maser, eine kleine Ortschaft am Fuße der Voralpen, beherbergt die Villa Barbaro, eines der Meisterwerke von Andrea Palladio, welche ungefähr im Jahr 1560 errichtet worden ist. Palladio, der von der griechisch römischen Architektur beeinflusst wurde, wird als einer der einflussreichsten Persönlichkeiten der westlichen Architekturgeschichte betrachtet. Die Villa weist erhebliche Unterschiede in Bezug auf andere seiner Bauwerke auf (in der Region Vicenza) und definiert eine neue Art der Landhausvilla, in der das Herrenhaus und die Remisen mit Bogenlauben in einer kompakten architektonischen Einheit angeglichen sind. In Maser garantierte die lineare Anordnung von Maser eine bessere Sicht von der darunter liegenden Straße auf die Villa, die sich auf den Hängen eines Hügels befindet. In ihrem Inneren gibt es sechs Säle mit Fresken von Paolo Veronese und dies stellt den einzigartigsten Freskenzyklus des 16. Jahrhunderts in der Region Veneto dar. Veronese mit dem „Trompe l´oeil“ und anderen Raumwirkungen lässt den Innenbereich mit ihren Fresken zu einer Illusion eines natürlichen Ambientes werden, ein Ambiente, welches die Villa zum Zeitpunkt ihrer Errichtung umgeben hatte. Von den Sälen aus kann man das Nymphäum mit den Stuckarbeiten von Alessandro Vittoria erblicken. Im Park der Villa befindet sich ein kleines Kutschenmuseum.

ASOLO

Durch das Stadttor Loreggia kommt man ins Zentrum, wo man den mittelalterlichen Palast mit einem Löwenbrunnen bewundern kann.

Im historischen Stadtkern sind die Fassaden der Häuser mit Arkaden, Türmen und zwei- oder dreibogigen Fenstern verziert.

Auf dem „Piazza Maggiore“ mit ihrem Brunnen aus dem XVI Jahrhundert, blickt man auf die Kathedrale und das kleine Stadtmuseum mit seinen Erinnerungsstücken und Andenken von Eleonora Duse, einer bekannten, einst in Asolo wohnhaften, Schauspielerin.

Entlang der charakteristischen Straße „Via Regina Cornaro“ flanierend, erreicht man das Schloss, in dem einst die Königen von Zypern, Caterina Cornaro, die nach dem Tod ihres Ehemannes entthront wurde, residiert hatte. Indem man durch das Stadttor mit dem geflügelten Löwen und der Fahne Asolos hindurchgeht, erblickt man den Überrest der antiken Burg und kann die Aussicht über die ganze Stadt wie auch über die Voralpen von Treviso bewundern.

Auf der „Via Canova“ sieht man das Haus, in dem einst Eleonora Duse gelebt hatte. Am Ende dieser Straße erreicht man das Luxushotel Villa Cipriani.
Ab der „Piazza Maggiore“ beginnt die Promenade, die bis hin zur „Rocca“ zwischen Hügeln und malerischen Villen führt.

POSSAGNO

Eingebettet zwischen Hügeln, am Fuße des Monte Grappa, befindet sich die Stadt Possagno, die als der Geburtsort von Antonio Canova bekannt ist. Im Zentrum der Ortschaft findet man das Geburtshaus mit der bekannten Gipsothek, in der Gipsmodelle und zahlreiche Originalstudien des wichtigsten italienischen Neoklassikers vorzufinden sind.
Vor der Gipsothek beginnt die lange ansteigende Straße, die zu dem von Canova entworfenen und den Formen des Pantheons in Rom beeinflussten Tempel führt. Im Inneren kann man die prachtvolle Kassettenkuppel und das Grab von Canova bewundern.

CASTELFRANCO

Die Burg, die das historische Zentrum von Castelfranco umschließt, wurde Ende des Jahres 1100 auf eine strategische Art und Weise errichtet, um die Grenzen zu den Feinden, Padua und Vicenza, schützen zu können. Zu Anfang wurde die Stadt von hundert Familien besiedelt, denen Landgüter und Häuser frei von Steuern geschenkt worden sind. Hieraus stammt der Ortsname Castelfranco: Burg ”frei” von Steuern. Es lohnt sich, die folgenden Sehenswürdigkeiten zu besuchen:

  • Die Burg, die vom hohen Mauergürtel aus roten Ziegelsteinen, einschließlich ihrer sechs Türme und des sie umschließenden Burggrabens geschützt wird.
  • Der Dom von 1723, im neoklassischen Stil, ein Werk des Architekten aus Castelfranco. In der linken Kapelle des Presbyteriums wird das berühmte Altarbild von Giorgione aufbewahrt.

In Castelfranco, auf der Kreuzung zwischen den aufmunternden römischen Straßen „Postumia“ und „Aurelia“, wurde einst noch vor dem Jahr 1000 die erste Kapelle eines Hospiz-Lazaretts erbaut. Im Jahr 1217, nach der Erbauung der Mauer, wurde das Krankenhaus auf die „Via Bastia Vecchia“ verlegt und von der Priesterbruderschaft „Battuti“ wie auch von dem Serviten – Orden (die das Konvent und die gegenwärtige Kirche San Giacomo Apostolo, beide nach Entwurf des Architekten Massari – gegründet haben) geführt. Das Konvent, welches von den Serviten realisiert worden ist, ist der jetzige Sitz des Konservatoriums von Castelfranco Veneto.
Das „Teatro Accademico“, entworfen von Preti im Jahre 1778, wurde mit den Geldern von 21 Stadtbewohnern, den adeligsten Personen der Stadt, errichtet und vereint die Eigenschaften eines klassischen offenen Theaters und die eines geschlossenen Theaters aus dem 18. Jahrhundert.

BASSANO DEL GRAPPA

Die Ortschaft ist für ihre Brücke ”Ponte Vecchio sul Brenta”, auch genannt ”Ponte degli Alpini“ bekannt. Die Brücke wurde zum ersten Mal im Jahr 1209 erbaut. Sie viel jedoch dem Hochwasser zum Opfer und wurde daraufhin im Jahr 1569 von Andrea Palladio neu geplant und errichtet. Die gänzlich aus Holz bestehende Brücke ist 58 Meter lang, auf vier dreieckigen Holzpfeilern, die dem Wasserfluss angepasst sind, angesetzt und mit einem von Säulen gestütztem Dach bedeckt. Im Jahre 1748 wurde die Brücke ein weiteres Mal aufgrund eines Hochwassers zerstört und drei Jahre später neuerlich aufgebaut. Im Jahr 1945, während des Zweiten Weltkriegs, wurde die Brücke von Partisanen gesprengt, um die Stadt schützen zu können. Neun Monate später, im Jahre 1947, wurde die Holzbrücke nach dem Originalmodell von Palladio ein weiteres Mal aufgebaut. Von der Brücke aus hat man einen perfekten Ausblick auf die umliegenden Berge und auf den Fluss Brenta.

Bemerkenswert sind die folgenden Villen:

Villa Angarano Bianchi Michiel. Ursprünglich von Palladio um das Jahr 1548 entworfen, der zentrale Teil dieser Villa ist jedoch das Werk von Longhena, aus dem 17. Jahrhundert.

Villa Rezzonico Borella XVII-XVIII Jahrhundert, mit einer Kapelle, einem Park und einem Garten ist den Architekten Longhena und Massari zuzuschreiben. In der Villa kann man Statuen und Stuckarbeiten von Canova vorfinden.

Villa Ca’ Erizzo Luca, ursprünglich aus dem 15. Jahrhundert, stellt eines der malerischsten architektonischen Gebäude in Bassano dar.

Interessantes im Stadtzentrum ist zum Beispiel der „Palazzo Pretori“, „Palazzo Sturm“ und der „Palazzo Bonaguro“.
Der Dom erhebt sich im Inneren der Stadtmauer. Er existiert, Dokumenten zufolge, seit dem Jahr 998 und wurde im Jahr 1417 erneuert. Im Außenbereich ist der Dom mit einen kostbaren Kirchturm versehen, während sich im Inneren des Doms ein hölzerner Kruzifix des XII Jahrhunderts und das Kreuz von „Filarete“ aus dem Jahr 1449 befindet.
Die Kirche San Francesco weist eine Fassade mit einer Giebelstruktur und einem Säulenportal mit gänzlich gewölbten Arkaden aus dem Jahr 1306 vor. Im Innenbereich befindet sich die „Annunciazione di Guariento d’Arpo“ und ein bemalter Kruzifix aus Holz. Einige Historiker der Vergangenheit behaupteten, dass die Kirche aufgrund eines Gelübdes von „Ezelino“ auch genannt „il balbo“, während einer Schiffreise, inmitten eines Seesturms, auf der Rückreise nach dem zweiten Kreuzzug, ungefähr im Jahr 1148, erbaut worden ist Am Beginn der „Ponte degli Alpini“ befindet sich die „Grapperia“ der antiksten Brennerei Italiens: die Bortolo Nardini, auf der Brücke seit dem Jahr 1779. In der Nähe befindet sich ebenfalls die Grapperia Poli.

MAROSTICA

Marostica besteht aus zwei Burgen, Castello Superiore und Castello Inferiore, die mit einem etwa 1.800 Meter langen Mauergürtel vereint werden. Die beiden Burgen wurden im Jahr 1312 errichtet, die Erbauung der Mauer aber begann am 01. März 1372.
Die vier Stadttore ermöglichen den Zutritt in das historische Zentrum, das von dem Platz „Piazza degli scacchi“ charakterisiert wird. Marostica ist für ein folkloristisches Spektakel mit historischen Kostümen bekannt, welches am zweiten Wochenende im September stattfindet. Bei diesem Ereignis kommt es zu einem ”Lebenden Schachspiel”, das sich an ein im Jahr 1454 stattgefundenes Ereignis anlehnt. Der Geschichte nach (für einige jedoch nur eine Legende) haben sich Rinaldo d’Angarano und Vieri da Vallonara, junge Adelige aus Marostica, in die schöne Lionora verliebt und sind gegeneinander angetreten. Aber wie es der Brauch zu dieser Zeit vorsah, verbot Taddeo Parisio, Burgherr von Marostica und der Vater von Lionora, das Duell und befahl ihnen ein Schachspiel “Nobil Ziogo de li scacchi“ auszutragen. Taddeo entschloss, dass der Gewinner dieses einzigartigen Wettkampfes, die schöne Lionora zu heiraten habe, während der Verlierer ihre jüngere Schwester zur Braut nehmen musste.

TREVISO

Die Stadt ist umzogen von venezianischen Mauern, die im Jahr 1509 erbaut worden sind, um die Ortschaft vor Angriffen Venedigs zu verteidigen. Die Mauern haben ein integriertes Hydrauliksystem, welches als zusätzliche Schutzvorkehrung diente, um mit dem Kanalwasser die umliegenden ländlichen Gebiete zu spreizen.
Das Herz der Stadt ist der Hauptplatz „Piazza dei Signori“, auf dem der Regierungspalast „Palazzo del Podestà“ mit dem Stadtturm in Erscheinung tritt. Es handelt sich um einen bekannten Palast des 14. Jahrhunderts, in dem die Gemeindeversammlungen stattgefunden haben und sich die Loggia der Ritter befand.
Hinter dem Hauptplatz befindet sich die „Piazzetta del Monte“ mit dem „Monte dei Pegni“ und der Rektorenkappelle, in der sich Werke von Fiumicelli und Pozzoserrato befinden. Durch eine Laube auf der linken Seite des „Monte di Pietà“ kommt man auf die „Piazza San Vito“, auf der sich die kleine Kirche San Lucia befindet. In dieser Kirche wird die Madonna mit Kind von Tomaso da Modena aufbewahrt. Durch das rechte Kirchenschiff gelangt man in die Kirche San Vito.
In Richtung „Piazza dei Signori“ kommt man zu dem bekannten Brunnen „Fontana delle Tette“. Er wird so genannt, weil aus ihm zu seiner Zeit bei Feierlichkeiten Weiß- und Rotwein floss.
Im Zentrum verläuft der „Vicolo Dotti“, eine der bezauberndsten Straßen in der Region Veneto, mit typischen Gebäuden und Arkaden. Geht man entlang der Hauptstraße „Calmaggiore“ mit ihren zahlreichen Geschäften und interessanten antiken Häusern, erreicht man den Dom, der auf dem Fundament eines frühchristlichen Tempels errichtet wurde und diverse architektonische Stile aufweist. Im Inneren können Fresken (1520) von Pordenone und anderen Persönlichkeiten wie auch die ”Annunciazione (Verkündigung)” von Tiziano bewundert werden.
Neben dem Dom kann der „Battistero“ (XI-XII Jahrhundert) und die „Canoniche Vecchie“ (die alten Pfarrhäuser) (IX Jahrhundert) besucht werden, in denen sich nun das Museum namens „Museo Diocesano di Arte Sacra“ befindet und in dem die Freskomalerei „Cristo Passo“ von Tomaso da Modena ausgestellt wird. Nicht weit entfernt ist die charakteristische „Pescheria“ situiert, eine kleine Insel auf der der traditionelle Fischmarkt abgehandelt wird. Bewundert können hier auch die naheliegenden Mühlräder und die sich im Wasser spiegelnden antiken Gebäude.
Entlang des Kanals „Cagnan“, über die Brücke „San Francesco“ erreicht man die gotische Kirche San Francesco (1230), renoviert im Jahr 1928, in der die kostbaren Fresken von Tommaso da Modena und die seiner Schule bewundert werden können.
Ebenfalls sehenswert:

  • Ca’ dei Carraresi, mittelalterlicher Palast im historischen Zentrum von Treviso zwischen dem Fluss „Cagnan“ und der Straße „Palestro“, in dem wichtige Ausstellungen und Kongresse abgehalten werden.
  • Das Konvent von Santa Caterina der Serviten, gegründet im Jahr 1346 und mit der Zusammenarbeit von Carlo Scarpa nach der Bombardierung von 1944 restauriert, bietet Raum für eine Reihe von Fresken von Tommaso da Modena („Storie di sant’Orsola“ – der Ursula – Zyklus)
  • Die Kirche San Nicolò (1348), deren Wände mit Werken von Palma „Il Giovane“ (Palma der Jüngere), Francesco Bassano „Il Vecchio“ und Antonio da Treviso (XV Jahrhundert) geschmückt sind, wird im Inneren von kolossalen Zylinderpfeilern, mit Fresken von Tommaso da Modena und seiner Schule aus dem späten 14. Jahrhundert, getragen Im Saal von „Capitolo“ des naheliegenden Konvents, befindet sich die bekannte Porträtserie von Domenicani wie auch illustre Fresken von Tommaso da Modena des Jahres 1352.
  • Das Stadttor San Tommaso ist das am aufwendigsten gestaltete der drei venezianischen Tore der Stadt und weist eine reich an Waffentrophäen und Wappen verzierte Fassade wie auch einen großen Löwen in der Mitte auf.

Von den Kanälen der Stadt löst sich der Kanal „dei Buranelli“ , an dessen Ufer sich eine Reihe von Häusern mit Laubengängen aneinander ketten. Sie spiegeln sich im Wasser und formen somit eine charakteristische Sicht auf das antike Treviso.

Testi a cura di prof.ssa Giuseppina Barbata